Turner behalten die ihren Nerven und gewinnen gegen den Bonner TV.
„Selten gab es einen Ligawettkampf ohne jede Art von Fehlern der Turner. Und das auf beiden Seiten.“ Zeigte sich Trainer Sydnee Ingendorn nach dem Wettkampf sehr zufrieden mit dem gesamten Verlauf des Wettkampfes, nicht zuletzt auch dadurch, dass seine Turner am Ende mit 28 zu 12 Scorepunkten die Nase vorn hatten. Doch von dem unter Umständen deutlichen Ergebnis sollte man sich nicht täuschen lassen. Der Gewinn von drei Gerätewertungen durch beide Mannschaften, zeigt wie umkämpft die meisten Geräte waren.
Direkt am Boden hieß es für die Oberhausener die Heimmannschaft nicht zu weit davon eilen zu lassen. In der Vorbereitung hatte Trainer Ingendorn hier ein plus bei den Bonnern gesehen. Und die Bonner Mannschaft präsentierte sich auch in diesem Wettkampf wieder stark am Boden. Durch saubere Übungen von Michael Donsbach, Timo Balk, Moses Guthke und Paul Schneimann konnte die Niederlage am Boden mit 0 zu 3 sehr gering gehalten werden. „Da ist unser Plan voll aufgegangen. Wir hatten nun für das Pauschenpferd eine hervorragende Angriffsstellung. Jetzt lag es an unseren Nerven.“ War die Motivation des Trainers vor einem der stärksten Geräte des KTTO nun hoch. Seine Motivation wurde durch die Leistungen seiner Turner mehr als bestätigt, leider sah es das Kampfgericht zuweilen ein wenig anders. Tim Muscheid (1) und Nusret Becirovic (2) legten mit souveränen Übungen vor und konnten vom Gegner nicht geschlagen werden. Als dritter Turner sollte dann Michael Donsbach seinen Gegner mit 2 Scorepoints schlagen, so dass am Ende das Unentschieden von Mika Newe zum Gerätesieg von 5 zu 0 führte. Ingendorn störte indes die geringe Differenzierung zwischen den Übungen durch das Kampfgericht, wodurch der Gerätesieg hätte höher ausfallen können. „Schwamm drüber. Die vier Turner haben alle nicht zu schlagen Pferdübungen gezeigt. Jetzt waren wir voll im Wettkampf und wollten jetzt an den Ringen einen Vorsprung herausarbeiten.“ Denn hier machte Ingendorn die größte Schwäche des Bonner TV aus und da kam es nicht ungelegen, dass speziell die Ringe im wahrsten Sinne des Wortes starkes Gerät der Oberhausener sind. Durch taktisch richtiges Setzten der Turner holten Mark Shimzu, Luca Padalewski, Timo Balk und Michael Donsbach einen am Ende vorentscheidenden 11 zu 0 Gerätesieg. Mit einem Zwischenstand von 16 zu 3 nach drei Geräten hatten nun die Oberhausener alle Karten in der Hand. Dies brachte den Trainer in eine gute Ausgangslage „Jetzt hatten wir alle Karten in der Hand und mussten den Vorsprung an den weiteren Geräten verwalten.“ Die Marschroute war ausgerufen. Geräteerfolge hinten Anstellen, dafür den Sieg sichern. Gesagt getan. Am Sprung lieferten die Bonner wieder eine sehr gute Leistung ab, aber das KTTO hielt das Ergebnis an diesem Gerät mit 3 zu 4 knapp. Selbiges Ergebnis wiederholte sich am Barren. Damit war der Wettkampf vor dem letzten Gerät, dem Reck, so gut wie entschieden. Mit Moses Guthke und Michael Donsbach als Startturner wollte der Trainer direkt den Sack zu machen und so sollte es auch kommen. Beide gewannen ihre Duelle mit drei und einem Scorepunkt. Timo Balk holte ebenfalls nochmal zwei Scroepunkte und Mika Newe gab nur einen ab. Damit ging zum Schluss das Reck nochmal mit 6 zu 1 nach Oberhausen.
Die Freude im Team war große und auch der als Zuschauer mitgereiste Cheftrainer Siegfried Ingendorn war für seine Verhältnisse zufrieden „Ein fehlerfreier Wettkampf war wichtig und entscheidend, sonst hätten wir das Ding hier genauso auch verlieren können. Die Jungs waren gut und ich habe in meiner Laufbahn nicht viele totale fehlerfreie Wettkämpfe miterlebt. Mein Leitbild hat sich wieder bewahrheitet. Turne nur was Du beherrscht, sauber und fehlerfrei, und lasse die Anderen die Fehler machen.“
Mit diesem Sieg in einem von beiden Seiten spannenden und hochwertigen Wettkampf in der Oberliga des Rheinischen Turnerbundes geht das KTTO nun als alleiniger Tabellenführer in die Ostertage. Nach Ostern folgte dann erst der Deutschland- Cup für den sich am Sonntag gleich sechs Oberhausener Turner souverän qualifizieren konnten und danach kommt es zu einem Derby in eigener Halle gegen die KTV Ruhr- West. „Wieder ein schwerer Wettkampf, aber wir turnen zu Hause, also wollen wir gewinnen.“ Gibt sich Ingendorn kämpferisch.
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