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Joshua Filler (BCO) gewinnt zusammen mit Christoph Reintjes den World Cup of Pool

10 Jahre ist der letzte deutsche Erfolg beim WCoP her. Damals gewannen Thorsten Hohmann und Ralf Souquet den Titel zum letzten Mal.

Das diesjährige Doppel bestand zum Einen natürlich aus Joshua Filler (BC Oberhausen) und zum Anderen für viele überraschend Christoph Reintjes (SG Johannesberg), der sich bisher hauptsächlich national einen Namen gemacht hatte, jedoch mit seinem zweiten Platz bei einer Eurotour in Holland international aufhorchte und neben einigen Streaming Onlineturnieren sowie Teilnahmen bei den Turtle Hunter Open mit seinen beeindruckenden Leistungen zeigte, dass er nicht zu Unrecht von Matchroom die Chance zur Teilnahme am WCoP erhielt.


Beide Akteure spielten bereits erfolgreich im vorherigen Verein Sankt-Augustin zusammen, holten u.a. 2 Deutsche Meistertitel mit dem Bundesligateam nacheinander. Dass die Chemie zwischen den beiden ehemaligen Vereinsmitgliedern stimmt, merkte man sehr schnell an den Bildschirmen.

Im Folgenden berichten wir über den Turnierverlauf der beiden Sportler und was sie im Anschluss dazu zu sagen hatten.

1.Runde Deutschland - Litauen: Gegen das litauische junge Team traten anfangs Nervositäten auf beiden Seiten auf, so dass dieses Spiel längere Zeit offen blieb. Mit einem 7:4 zog man in die nächste Runde.


2.Runde Deutschland - Kuwait: Erwartete man doch eher das höher dotierte Team aus Polen, sah man sich jedoch dem Team aus Kuwait gegenüber, welches mit einer starken Leistung das Auftaktmatch überraschend gegen Polen gewann. In diesem Match behielt das deutsche Doppel erneut die Nerven und zog mit einem erneuten 7:4 in das Viertelfinale ein.


Viertelfinale Deutschland - Dänemark: Das dänische Team stand nicht unverdient im Viertelfinale, so dass Joshua und Christoph von Anfang an hoch konzentriert in das Spiel gingen und letztendlich mit einem sicheren 9:5 bereits den Sprung ins Halbfinale schafften.


Halbfinale Deutschland - Estland: Leider führten die ein oder andere Konzentrationsschwäche und ein starkes Aufspielen der Esten für einen 2:7 Rückstand, jedoch ließ der Gegner die Chance zum 2:8 bzw. 3:8 aus. Mit hohem Kampfgeist und notwendiger Motivation untereinander holte man Punkt um Punkt auf, um letztendlich mit 7 gewonnenen Spielen in Folge den Einzug mit 9:7 ins Finale zu schaffen


Finale Deutschland - Great Britain C: Was für eine Geschichte und Auftritt des "dritten" Teams aus dem Gastgeberland... Durch Anreiseschwierigkeiten des Teams aus Kanada erhielten die ehemaligen Weltmeister und WCoP-Gewinner Karl Boyes und Darren Appleton die kurzfristige Chance, Teil des Teilnehmerfeldes zu werden. Da beide Weltklassespieler seit einigen Jahren nicht mehr an hochkarätigen Turnieren teilnehmen, wusste man nicht so genau, was man vom Reserveteam zu erwarten hatte. Karl zeigte dabei jedoch nahezu fehlerfreies Pool und zog seinen Partner Darren von Runde zu Runde stärker ins Spiel und zu alten Fähigkeiten zurück. Dies zeigte sich vor Allem bei den Spielen im Viertelfinale gegen die Niederlande (BCO Spieler Niels Feijen und Marc Bijsterbosch) als auch im Halbfinale gegen die Slowakei (die in der ersten Runde den zweifachen Titelträger und Titelverteidiger Österreich ausschalteten). Mit 9:1 und sogar einem 9:0 fegte Team GB C über seine Kontrahenten hinweg und alle waren sich der Favoritenrolle im Finale klar.

Doch jeder im Billardsport weiß, dass ein Finale komplett anders verlaufen kann und somit ging es auch mit Fehlern auf beiden Seiten zu einem ausgeglichenen 6:6 Zwischenstand. Der Veranstalter hatte merklich Schwierigkeiten mit der Technik (digitale Shotclock), so dass das Endspiel mehrfach unterbrochen werden musste, teilweise für ca. 10 Minuten. Was nun folgte, war an Dramatik kaum zu überbieten. Deutschland verschoss 2 mal eine Standard-Neun, die schließlich glücklicherweise in andere Löcher fielen. Dazu kamen eine Break-Neun am Anfang der Begegnung, ein verschossener Jump, der auch noch seinen Weg in ein anderes Loch fand... Somit gingen Joshua und Christoph mit 10:6 in Führung und es fehlte nur noch ein Spiel zum Gewinn des Titels.

Die Deutschen rissen sich nochmal zusammen und holten sich schlussendlich über das ganze Turnier hinweg gesehen die letzte entscheidende Neun zum ersten deutschen Triumph nach 10 Jahren.


Christoph Reintjes, Pia Filler, Joshua Filler

Kommentar Christoph Reintjes: "Ich kann den Erfolg und die vergangenen Tage noch gar nicht in Worte fassen und werde noch ein paar Tage brauchen, um das zu realisieren, was ich mit Joshua erleben durfte. Bei meinem ersten Matchroom-Event direkt so weit zu kommen und dann auch noch den Titel für Deutschland, Familie, Freunde, so vielen Fans zu gewinnen. Unfassbar. Niemand fühlt sich mit solch vielen Glücksstößen gut, wenn er ein Turnier gewinnt, aber hierfür können wir uns nur entschuldigen. GB Team C hat ein erfolgreiches Turnier gespielt und gezeigt, dass die Jungs nach wie vor die Qualität haben, um ganz vorne mitspielen zu können. Jetzt wird erstmal gefeiert."


Kommentar Joshua Filler: "Auch wenn ich normalerweise keine Doppelturniere spiele, wollte ich unbedingt auch dieses Turnier gewinnen. Ich fahre bzw. fliege nicht zu einem Turnier, um einfach nur dabei zu sein. Es gab Situationen, in denen ich Christoph die notwendige Unterstützung geben und ihn ein wenig beruhigen musste, war es doch sein erstes großes Turnier vor laufenden Kameras. In einem erfolgreichen Team kämpfen beide füreinander, man gewinnt und verliert auch zusammen. Meine Frau Pia supportete uns von Anfang an und ohne sie, stünde ich heute nicht da, wo ich jetzt stehe. Sie ist nicht nur meine Frau sondern auch mein Fels in der Brandung, unterstützt mich, wann immer ich sie brauche. Ich danke ihr vom ganzen Herzen. Ihr gehört auch ein Teil dieses Titels. Ich möchte mich auch bei allen zu Hause in Deutschland bedanken, die uns während des Turniers permanent supporteten und uns die Motivation gaben, den Titel endlich wieder nach Hause zu holen. Vielen Dank."


Viertelfinal-K.O. für Niederlande: Wie bereits oben im Artikel erwähnt spielten unsere beiden holländischen Stars Niels Feijen und Marc Bijsterbosch in den ersten beiden Runden sehr stark auf und galten aufgrund der gezeigten Leistungen gegen Bosnien & Herzegowina (7:4) und gegen Finnland (7:1) zu den absoluten Titelfavoriten. Im Viertelfinale jedoch wurden sie von dem überragenden Runner-Up Team Great Britain C mit 1:9 überrollt. Chancenlos musste man den Briten zum Einzug in die nächste Runde gratulieren, auch wenn sich die beiden Sportler sowie alle Anhänger des BC Oberhausen den Ausgang etwas anders vorgestellt hatten.

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