8:6-Sieg gegen Mönchengladbach – Jugend wächst als Teamgemeinschaft
(JTH) 28. April 2024 – Das Judo-Team Holten dreht am zweiten Kampftag der zweiten Judo-Bundesliga einen 4:3-Rückstand gegen Mönchengladbach zu einem 8:6-Sieg gegen die Gastgeber. Zuvor hatten dort ebenfalls die U16-Liga-Mannschaften männlich und weiblich gegen die Jugend des 1. JC Mönchengladbach bzw. einer Kampfgemeinschaft der Gladbacher Mädels mit dem Velberter Judo-Club gekämpft und trotz zweier 6:4-Niederlagen ebenso starke Rückrunden gezeigt wie später die Männer.
Starke Rückrunden, darauf scheinen die Holtener ein Abo zu haben. Fast auf den Tag genau vor einem Jahr kam es in Leverkusen zur „epischen Schlacht“, in der die Holtener einen 1:6-Rückstand noch zum 6:8-Endstand aufholten. Ganz so dramatisch war es dieses Mal nicht, zunächst nämlich legten die Holtener einen fulminanten Start auf die Matte: Jason Wong ( -60kg), Robin Ellerbrock ( -90kg) und mit Thomas Jaspers ( -100kg) ein weiterer Niederländer brachten das JT Holten in der Hinrunde 3:0 in Führung. Finn Bittscheidt ( -66kg) rackerte, wurde aber wegen „Divings“ disqualifiziert. „Diving“ ist das „Eintauchen mit dem Kopf“ durch Beugen nach vorn und unten, sodass bei einer Wurfausführung zuerst der Kopf auf der Matte aufsetzt, wobei das gesamte Gewicht auf dem Nacken liegt. Bei unzureichend trainierter Nackenmuskulatur besteht die Gefahr eines Genickbruchs, daher wurde das Aufsetzen und Überrollen des Kopfes verboten. Natürlich passiert das Diving im Wettkampf dennoch unbeabsichtigt aus der Bewegung heraus trotzdem immer mal wieder. „Alles noch kein Beinbruch“, aber dass anschließend sowohl Stephan Sommer ( -81kg) als auch Denny Koppers ( -73kg) ihre Kämpfe verloren – wenngleich gegen Gegner wie Julian Meffert, die auch international erfolgreich sind – tat schon ein bisschen weh,. Schließlich unterlag auch Marcel Lauer ( +100kg), sodass das Judo-Team Holten mit einem 4:3-Rückstand in die Pause ging.
„Wir haben in der ersten Runde nicht alles abgerufen, wir hätten sie eigentlich auch gewinnen müssen“, so das Zwischenfazit von JTH-Coach Ralf Najdowski. Mit einem schnellen Sieg schaffte Wong jedoch gleich zum Auftakt den Anschluss. Weiter ging es Schlag auf Schlag mit Siegen von Ellerbrock, Justin Kappes ( -100kg für Jaspers) und nun auch Bittscheidt, der sich den Sieg nach 14 Sekunden im Golden Score holte. Zwei weitere Golden Scores folgten: Manuel Baptista kam für Sommer ( -81kg) und auch Denny Koppers musste in die Verlängerung. Jetzt gegen Kyrill Gau – zuletzt Silbermedaillengewinner beim European Cup der U18 in Kroatien – ging Koppers zunächst zwar schnell mit Waza-ari in Führung, jedoch gelang Gau der Ausgleich. Am Ende siegte der Jüngere im Golden Score nach etwas mehr als einer Minute. Zuvor hatte sich Baptista im Golden Score für die Holtener durchgesetzt. Als letzter Kämpfer kam Christian Beckmann ( +100kg) für Holten. Wie zuvor Lauer konnte er sich gegen den starken Gladbacher Tliashinov nicht durchsetzen. Mit einem 8:6-Sieg kehrt das JT Holten dennoch als Tabellenerster nach Hause. „Wir haben riskant gewechselt, aber dank der Breite des Kaders haben wir den Kampftag nochmal drehen können“, Najdowski abschließend.
Holtener U16-Teams vom Holten-Spirit beflügelt
Starke Rückrunden im Holten-Spirit bewiesen auch die U16-Liga-Mannschaften. Die Mädchen konnten lediglich drei von fünf Gewichtsklassen besetzen und gerieten so bereits mit zwei Zählern in Rückstand. Die Punkte für Holten holten in der Hin- wie in der Rückrunde Julia Gröting ( -40kg, kampflos) und Linn Kremeier ( -63kg). Es überzeugte aber vor allem im zweiten Kampf auch Eva Chernobyl ( -57kg), die auf einmal einen Schalter umlegte und sich sehr energisch eine Waza-ari-Führung erarbeitete. Auch wenn erneut ihre Gegnerin schlussendlich den Sieg davontrug, hatte sie damit eine Art Fanal gesetzt. Denn ebenso schienen die U16-Jungs in der Rückrunde, die aus der Hinrunde nur einen Punkt mitgenommen hatten ( +66kg, Edin Sakic, kampflos), wie ausgewechselt. Den Anfang machte Nico Enninghorst ( -55kg), der nach einem sechsminütigen Kampf in der Hinrunde im Golden Score unterlegen gewesen war. Jetzt aber, unterstützt, wie zuvor Eva Chernobyl, von Trainer:innen, Eltern, Holten-Fans und Bundesligakämpfern, setzte er ungeahnte Kräfte frei und behielt dieses Mal die Oberhand. Felix Schön kam +66kg für Edin Sakic und machte kurzen Prozess: Nach sechs Sekunden lag sein Gegner auf der Matte. Zum Schluss ging Linus Gertzen -66kg für Edis Sakic an den Start. Mit der gesamten Holten-Power im Rücken holte er für das Judo-Team Holten den letzten Zähler des Tages zum 4:6-Endstand – auf dem Papier zwei Niederlagen für die jungen Teams, aber als eine Mannschaft als Gewinner aus dem Tag hervorgegangen. Mehr unter www.judo-team-holten.de.