Die „Ritzelbuben“, eine Radfahrgruppe aus der Tennismannschaft H70 des Oberhausener Turnvereins, haben nach Beendigung der Tennissaison 2019 traditionsgemäß wieder die Tennisschläger mit dem Fahrradlenker getauscht und eine mehrtägige Radtour unternommen. Abgefahren werden sollte ein Teil der „100 Schlössertour.“
Vom Startpunkt Grafenmühle in Bottrop aus ging es mit Besichtigungen der Schlösser Schloss Raesfeld, Wasserburg Gemen, Sportschlosshotel Velen bis Coesfeld; dort kehrten die Herren im Traditionsbrauhaus „Stephanus“ ein. Gestärkt kam danach der Kulturteil zum Tragen: An der berühmten Propsteikirche St. Ludgerus in Billerbeck, fälschlicherweise auch „Dom“ genannt, konnte die Gruppe nicht ohne Besichtigung vorbei. Die Burg Hülshoff war dann die letzte an diesem Tag, in Münster hatten die Buben 125 km auf dem Tacho. Da mittlerweile alle ein E-Bike fahren, hielten sich die körperlichen Belastungen trotz der hohen KM-Zahl in Grenzen – dennoch stiegen die Radler gern um vom Sattel auf die Bank zum Abendessen bei Pinkus Müller, der Traditions-Gaststätte in Münster. Dort beschlossen die Männer, die Schlösser ab sofort links liegen zu lassen und verlagerten den kulturellen Schwerpunkt auf das Auffinden von Brauhausgaststätten, das Betrachten der landwirtschaftlichen Vielfalt des Münsterlandes, politische Streitgespräche und Diskussionen um die Reichweite der Rad-Akkus.
In den nächsten drei Tagen führte die Route durch die Baumberge, die Radfahrer hatten einige Steigungen zu verkraften, und durch die münsterländische Bauernschaft bis zur Pferdestadt Warendorf. In Ahlen wurden die Ritzelbuben an Oberhausen erinnert, hat doch die Stadt wie ihre Heimatstadt seit Ende des Steinkohlenbergbaus mit dem Strukturwandel zu kämpfen.
An der Lippe stießen die Radler auf die Römerroute und kehrten nach Durchfahren der Städte Lünen, Datteln und Dorsten heim in den Oberhausener Norden. In der Gastronomie auf der Tennisanlage des Königshardter Tennisvereins konnten die Radfahrer alias Tennisspieler zum Abschluss der Tour anstoßen auf eine unfallfreie Rückkehr. Durch die motorische Unterstützung der Räder empfanden alle die 400 km in vier Tagen als „Genusstour.“ Fazit: Eine landschaftlich abwechslungsreiche Route mit guter Ausschilderung und radfreundlichen Wegen und, wie immer, ein harmonisch agierendes Team.
Tour-Leader Udo Röder hat für den Rad-Ausflug im nächsten Jahr bereits ein Ziel ins Auge gefasst: Das „Mutterland des Radfahrens“, die Niederlande.
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